Igor Silin: Wir sind weltweit das einzige Duett, das auf die Bühne tritt und erst dort beginnen die Künstler ihren Gesang zu entfalten. Das heißt, wie unsere Kompositionen klingen werden – das wissen weder wir noch die Zuhörer vorher. Jedes Mal ist es anders.
Eine weitere Eigenheit liegt in der besonderen Technik der Stimmführung, die wir entwickelt haben. Dabei werden Elemente des klassischen sowie des Kammergesangs und archaische Techniken verschiedener Völker gemischt, das Spektrum reicht von heidnischen slawischen Liedern bis zum tibetanischen Kehlgesang.
Die Musik des DUO ZIKR gibt dem Zuhörer das, was er aus ihr entnehmen kann und will. Viele Konzertbesucher schreiben in ihren Bewertungen, dass die Musik des Duos sie stark bewegt hat. Anfangs wurde uns prophezeit, dass unser Publikum ein spezielles sein würde, elitär, doch das ist nicht so. In den vergangenen Jahren sahen wir, dass ganz verschiedene Menschen unsere Konzerte besuchen – sie gehören unterschiedlichen sozialen Schichten, Nationalitäten, Religionen an und haben einen unterschiedlichen Bildungsstand. Zu unseren Fans zählen Kinder zwischen 12 und 14 Jahren, aber auch Großmütter mit 65. Und natürlich auch die Großväter!
Olga Tkatschenko: Unsere Musik gibt dem Zuhörer die Möglichkeit in die menschliche Seele und ihre Stimme einzudringen. Es ist lebendige Musik eines lebendigen Herzens. Kann sein, dass das ziemlich abgehoben klingt, doch wir haben dieses Gefühl bei jedem unserer Konzerte. Im Konzertsaal fühlen die Menschen die Musik mit Herz und Seele, obwohl manche bestätigen, dass das auch so wäre, wenn sie eine CD hören. Damit hebt sich der Gesang des DUO ZIKR vom klassischen Gesang nach Noten ab. Natürlich kann man auch die klassische Musik mit Herz spielen, doch die Noten müssen trotzdem einer gewissen Mathematik folgen. Mathematik ist genau – das verhindert ein bisschen das Moment der lebendigen Atmung, der Improvisation … Die Musik des DUOs dagegen lässt die Lebendigkeit der Stimme spüren.